Einige Tage vor dem eigentlichen Hochzeitstermin feiern viele zukünftige Brautpaare den Polterabend. Bei dieser schönen Tradition bringen die Gäste in der Regel Geschirr und Porzellan
mit, welches unter großem Getöse zerdeppert wird. So soll den Gästen Glück für ihre zukünftige Ehe gewünscht werden. So weit, so gut. Doch viele Paare fragen sich, ob sie ihre Freunde und Bekannten eigentlich zum Polterabend einladen müssen oder ob zu diesem Fest einfach jeder kommen kann, der das möchte.
Traditionell: Polterabend ohne Einladung
Nun, in der Regel wird zu einem Polterabend nicht extra eingeladen. Dieser ist ja kein formelles Fest, wie die Hochzeit, sondern hier kommen meist Freunde und Bekannte, welche bei der Trauung nicht dabei sein werden. Wenn es keine Einladungen gibt, so kann natürlich auch niemand genau zu- oder absagen und das Brautpaar weiß nicht, mit wie vielen Gästen es rechnen muss. Da der Polterabend aber ein sehr lockeres Zusammentreffen und das Essen dabei eher einfacher Natur ist, stellt dies für die meisten Paare kein größeres Problem dar. Sie lassen sich einfach überraschen, wer so alles kommt, und freuen sich über viele bekannte Gesichter.
Einladung zum Polterabend oder nur Bekanntgabe des Polterabends?
Keine Einladung zum Polterabend zu verteilen heißt allerdings nicht, dass der Polterabend ohne das Wissen von
Freunden und Bekannten stattfindet. Wäre ja auch zu schade, wenn diese nicht gemeinsam mit dem Brautpaar den feucht-fröhlichen Abend feiern würden. Daher wird in der Regel der Termin für den Polterabend bekannt gegeben. Dies kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
Einige Paare entscheiden sich dafür, eine entsprechende Anzeige in die lokale Zeitung zu setzen, andere verteilen Flugblätter oder schreiben die Info mit Kreide gut lesbar auf die Straßen ihrer Gemeinde (in größeren Städten ist das natürlich nicht realisierbar).
Auch der Storch auf dem Dach (aus Plüsch oder Pappe) oder die Wäscheleine mit Babykleidung vor dem Haus des Brautpaares verkünden den Polterabend und spielen zudem auf den künftigen Nachwuchs an.
Arbeitskollegen werden, so fern man sie dabei haben möchte, einfach bei Gelegenheit mündlich Einladung informiert.
Nicht jeder mag es spontan
Ein Polterabend ist ein Fest, welches sich auf Grund der nicht festlegbaren Gästezahl einfach schwer planen lässt. Viele Paare stören sich nicht daran, jedoch sind nicht alle Menschen so spontan und lieben solche Überraschungen. Daher kann es in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein, zum Polterabend Einladungskarten zu verschicken. So bekommt das Brautpaar zumindest das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben. Jedoch muss es dennoch auch mit unangemeldeten Gästen rechnen, denn die Tradition, dass man als Freund oder Bekannter des Paares einfach auf dem Polterabend erscheinen darf, ist weit verbreitet. Nicht zu unterschätzen ist auch die Mundpropaganda: die Kunde vom bevorstehenden Polterabend verbreitet sich in der Regel recht schnell und gerade in Dörfern und kleineren Städten ist dieses Ereignis oftmals ein richtiges Highlight im Alltag der Menschen.
Wer das möchte kann natürlich auch eine Einladung zum Polterabend aussprechen!
Die Zahl der geladenen Gäste bei der eigentlichen Hochzeitsfeier ist meist aus mehreren Gründen begrenzt. Freunde, Bekannte, Nachbarn und Arbeitskollegen möchten aber in der Regel dem jungen Paar ebenfalls gratulieren. Der Polterabend bietet dafür eine gute Gelegenheit, ganz zwanglos mit dem zukünftigen Brautpaar den Start in die Ehe zu feiern.
Text: K. L.