Gerade in Zeiten der hohen Scheidungsraten, der vielen Fälle von häuslicher Gewalt und der großen Anzahl an Singlehaushalten möchte die Menschheit nur zu gerne wissen, ob es denn ein
Rezept für eine gut funktionierende Partnerschaft oder Ehe gibt. Wieso wirken manche Ehepartner so eins miteinander, wieso können andere wiederum sich aufs Blut nicht mehr ausstehen? Was machen die einen richtig, was machen die anderen falsch? Paartherapeuten schnuppern täglich in Beziehungen zwischen Mann und Frau hinein und können sich da ein ganz gutes Gesamtbild machen und ehestörende und beziehungsförderliche Faktoren orten.

Wenn zwei Menschen sich für ein gemeinsames Leben entscheiden, gehen sie damit nicht nur räumlich gesehen eine überaus enge Verbindung ein. Eine Verbindung, die bei verschiedenen Charakteren, unterschiedlichem Elternhaus und ungleicher Auffassungsgabe zu Reibungspunkten – ja ganzen Reibungsflächen – führen kann. Der eine ist ordentlich, der andere nachlässig, der eine räumt her, der andere räumt weg. Der eine sieht die (Haus-)arbeit, der andere nicht. Der eine ist aufmerksam, der andere nicht. Diese Faktoren können bei jeder, aber wirklich jeder noch so guten Beziehung auftreten. Wenn hier nicht ein paar Leimsorten zum Einsatz kommen, die die Partnerschaft zusammen halten, sieht es mit der Zeit wahrscheinlich sehr finster aus…

Humor und Kommunikation sind wichtig in der Ehe

Wie der Heidelberger Paartherapeut Arnold Retzer unter anderem auch betont, ist Humor in einer Beziehung ein überaus wichtiger Punkt. Auch – oder vor allem – wenn in einer Beziehung nicht immer alles eitel Wonne ist (wer hat das schon?), sollte man sich respektieren und auch übereinander und miteinander lachen können. Weiters ist die Kommunikation ein sehr wichtiger Faktor. Das Paar soll alle Informationen miteinander teilen können, ob es tagespolitische Themen, die aktuellen Nachrichten, die mehr oder weniger interessanten Erlebnisse in der Arbeit oder die oft unvermeidbaren Ärgernisse im Straßenverkehr sind. Dieses Teilhabenlassen des anderen an der jeweils eigenen Welt kittet Paare zusammen und schafft eine wohltuende Nähe zwischen den beiden. Kleine Probleme wie Ungerechtigkeiten in der Ehe/Beziehung oder sonstige Meinungsverschiedenheiten wiegen dann nicht so schwer und werden nicht als derart belastend wahrgenommen. Dr. Retzer weist auch auf die Wichtigkeit hin, sich auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und dennoch Widersprüche zuzulassen. Nur so geschieht es: Das Wunder der Ehe.

Um Beziehungen umzubringen, braucht es oft nicht viel. Ein einziger Seitensprung allein kann all den Leim, all die Vertraulichkeit zwischen zwei Menschen zerstören. Das Kitten ist dann nicht mehr so einfach. Wie Paare damit umgehen hängt wohl auch von deren Beziehungsqualität VOR der Katastrophe ab. Einfach ist es bestimmt nicht, wieder die alte Vertrautheit herzustellen.

Darum ist Humor in der Ehe wichtig

Gut funktionierende Beziehungen können den Menschen Flügel verleihen. Schlecht funktionierende hingegen stürzen viele in ein tiefes Loch. Drum gilt es, sich erstens den für sich richtigen und charakterlich passenden Partner auszusuchen. Die weiteren Faktoren wie Kommunikation, Humor und Gemeinsamkeiten ergeben sich dann meist von selbst. Denn hat man den falschen Partner – einen, der nicht zu einem passt – dann findet man weder einen gemeinsamen Humor noch die gute Gesprächsbasis. Denn: Man kann ja auch keiner Katze das Zwitschern beibringen! Tipps für das richtige Verhalten in der Ehe hin oder her: Bei der Partnerwahl fängt es sich eigentlich an! Einen romantischen Abend zu zweit organisieren
Text: M.R.
Weitere Informationen zum Thema:
„Das Wunder der Ehe“, Arnold Retzer, Psychologie Heute, April 2008

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